Unser Gehör

Das Hören ist der Sinn, über den wir uns die Welt erschließen. Über unser Gehör erreichen uns täglich zahlreiche Informationen: gesprochene Worte, Straßenlärm, Vogelgezwitscher, Telefon, Radio, Fernsehen und vieles mehr. Hörminderungen entwickeln sich meist schleichend und über einen längeren Zeitraum, sodass sie der Betroffene anfangs gar nicht bemerkt. Eine Hörminderung kann verschiedene Ursachen haben. Diese können im Außenohr, im Mittelohr, im Innenohr, im Hörnerv oder auch im Gehirn liegen.

Das Außenohr

Unsere Ohrmuschel ist wie ein Trichter, der Worte und jede andere Art von Schallwellen aufnimmt. Durch die Form unseres Außenohres können wir erkennen, ob die Geräuschquelle vor oder hinter uns liegt. Das Trommelfell gibt die Schwingung an die dahinterliegende Gehörknöchelchenkette weiter. Im Gehörgang bildet sich Cerumen (Ohrenschmalz). – Es hat eine wichtige Funktion. Es transportiert eindringenden Schmutz und kleine Fremdkörper nach außen und verhindert Infektionen.

  • 1. Ohrmuschel
    (Auricula)
  • 2. Gehörgang
    (Meatus acusticus externus)
Außenohr
Mittelohr

Das Mittelohr

Das Trommelfell wandelt die ankommenden Schallwellen in mechanische Schwingungen um. Unzählige kleine Impulse werden an die dahinterliegenden Gehörknöchelchen übertragen. Diese drei Knöchelchen – Hammer, Amboss und Steigbügel – sind die kleinsten Knochen unseres Körpers. Die Schwingungen werden um das 20-Fache verstärkt und an das Innenohr weitergeleitet.

Das Mittelohr und der Hals-Nasen-Rachen-Raum sind durch die eustachische Röhre (Tube) verbunden. Eine Funktion der eustachischen Röhre ist der Druckausgleich zwischen Mittelohr und Außenwelt. Findet kein Druckausgleich statt, dann können wir den inneren Druck auf unser Trommelfell spüren. Dies ist bei großen Druckschwankungen, wie man sie z. B. in einem Flugzeug erleben kann, der Fall. Der Druckschmerz, der dann am Trommelfell entstehen kann, lässt sich durch wiederholtes Schlucken lindern.

  • 3. Trommelfell
    (Membrana Tympani)
  • 4. Hammer
    (Malleus)
  • 5. Amboss
    (Incus)
  • 6. Steigbügel
    (Stapes)
  • 7. Gleichgewichtsorgan
    (Vestibularapparat)
  • 8. Eustachische Röhre/Tube
    (Tuba auditiva Eustachii)

Das Innenohr

Das Innenohr ist ein komplex gestalteter Hohlraum im Felsenbein. Im Innenohr befindet sich die sogenannte Hörschnecke, die Cochlea. Die Hörschnecke ist mit einer Flüssigkeit gefüllt. Die Haarsinneszellen liegen ebenfalls in der Hörschnecke und sind für das Hören und für unser Gleichgewicht zuständig.

Die Schwingungen der Gehörknöchelchenkette werden über ein dünnes Häutchen an die Flüssigkeit der Hörschnecke weitergeleitet und setzen diese in Bewegung. Die Sinneszellen nehmen feinste Schallschwingungen auf und wandeln diese in elektrische Impulse um. Diese Impulse werden über den Hörnerv an unser Gehirn weitergeleitet und hier verarbeitet. Erst jetzt nehmen wir die Schallschwingungen wahr: als gesprochenes Wort, als Musik oder störendes Geräusch.

  • 9. Hörschnecke/Innenohr
    (Cochlea)
  • 10. Hörnerv
    (Nervus cochlearis)
Innenohr